„Vor einem Jahr bin ich hier gestanden und habe die Auflösung des Jugendchores bekannt gegeben. Heute stehe ich hier und kann das erste Konzert von „chor.junge.musik“ ansagen“. Das war der verbale Einstieg des musikalischen Leiters Christian Stöberl in ein mitreißendes Konzert, das am Sonntagabend in der Pidinger Pfarrkirche präsentiert wurde. Die Erwartungshaltung war anscheinend recht groß, denn die Kirchenbänke waren voll besetzt mit Freunden der Musik. Es war ein bunt gemischtes Publikum, bunt gemischt war auch die Stückeauswahl. Der Name war Programm, denn unter dem Motto „querbeet“ hatten Sänger und Instrumentalisten zum Konzertabend geladen.
Mit dem „Himmlischen Adventsjodler“, einem stimmungsvollen Instrumentalstück wurde das rund einstündige Konzert eröffnet und die feine Klarinettenmusik war genau der richtige Auftakt um das Publikum förmlich an die Hand zu nehmen auf eine akustische Reise. Unter die Haut ging der erste Liedbeitrag des neu formierten Chores „chor.junge.musik“. Das traditionelle Marienlied „Segne du Maria“ war in einer Bearbeitung von Lorenz Maierhofer in einer interessanten Version zu hören die „Gänsehautgefühl“ erzeugte. Der langsame Landler, der als Instrumentalstück gleich darauf zu hören war, verfolgte die traditionell alpenländische Schiene. Ähnlich knüpfte die Komposition von Anton Gmachl junior „Über’n Reitsteig“ an, bevor der Chor in den Mittelpunkt rückte. Junge, zeitgenössische Kirchenmusik war bei den nächsten drei Liedbeiträgen zu hören. Die erfrischenden Stimmen der Chormitglieder wurden getragen von fröhlich anmutender rhythmischer Begleitung. Ob Cajon, Klavier, Gitarre der Klarinetten, Instrumentalisten und Chor war die Spiel- und Sangesfreude deutlich anzumerken. Spritzig anmutig verbreiteten sie die Botschaften „Da berühren sich Himmel und Erde“, „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ und „Steht auf und lobt unseren Gott“. Da war dann der folgende Instrumentalbeitrag „Musik zur Freude“ der Chiemgauer Liedermacherin Kathi Stimmer-Salzeder genau die richtige Wahl für diesen Teilbereich des Konzerts. Im nächsten Abschnitt unternahmen die Mitwirkenden einen akustischen Ausflug „über den großen Teich“. Mit der sanften Melodie aus dem Film „The Rose“ wurden feine, sensible Töne angeschlagen und das gefühlvoll vorgetragene Stück legte sich förmlich wie ein sanfter Schleier über Mitwirkende und Zuhörer. Welche Wandlungsfähigkeit in dem jungen Chor mit seine Instrumentalisten steckt, das zeigte sich im nächsten Programmpunkt. Das Gesangsquartett „The Chordettes“ hat im Jahr 1958 das Lied „Lollipop“ veröffentlicht, das unzählige Male „gecovert“ wurde. In der Version der Pidinger Formation chor.junge.musik nach einer Bearbeitung von Lorenz Maierhofer gab es eine mitreißende weitere Variante zu hören, die gute Laune verbreitete. Eine „Riesennummer“ im Laufe des Konzerts war das „Hallelujah“ von Leonhard Cohen mit solistischen Gesangseinlagen bei denen sich ein Spannungsbogen aufbaute, der manchem im Raum förmlich den Atem anhalten ließ. Dem Motto „querbeet“ entsprechend hatte es bis zu diesem Punkt des Programms schon einen vielschichtigen Streifzug durch die Welt der Musik zu hören gegeben. Nun wurde es nochmal sehr gefühlvoll mit dem Lied „Über’n See. Besonders reizvoll wirkte diese Melodie dadurch, dass das Werk a capella vorgetragen und so die Stimmen der Chormitglieder schön in Szene gesetzt wurden. Fein nuancierte Jodler prägten diesen Beitrag zusätzlich bevor der österreichische Liedermacher Rainhard Fendrich zu Wort kam. Mit dem Auszug aus seinem aktuellen Album „Schwarzoderweiß“ wurde in Piding ein Stück Austro-Pop präsentiert, der sich hervorragend in das Gesamtprogramm einfügte. „Auf a Wort“ war dann der letzte offizielle Programmpunkt, doch ohne Zugabe wollten die begeisterten Besucher die Mitwirkenden nicht in den Abend entlassen. Stehende Ovationen gab es für die Formation „chor.junge.musik“ unter der Leitung von Christian Stöberl. Die Gruppe hat am Sonntagabend bewiesen, dass Chormusik beileibe keine verstaubte Angelegenheit ist. Vielmehr wurde aufgezeigt, dass sich mit Musik und Chorgesang eine Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten anbietet, wobei der Blick auf das Wesentliche deutlich wurde und die Botschaft war klar: die Gruppe will mit Charme und Leidenschaft ihrem Publikum die Freude an der Musik vermitteln.
Text: M. Horn
Fotos: Hansi Poller
querbeet - auf a wort
D A N K E S C H Ö N für:
den wichtigen „Basisgesang“, ohne den keine Musik und kein Solo wirken kann:
Anne, Beate, Bernadette, Birgit, Brigitte, Britta, Christiane, Franziska, Judith, Julia S., Kathi, Lisi, Maria H., Martin, Michaela, Patricia, Renate, Sabine, Steffi
stimmungsvolle musikalische Akzente:
Beate, Birgit, Brigitte, Christian, Isabella, Kathi, Lisa, Lisi, Maria S., Martin
begeisternde Solostellen:
Christian, Isabella, Lisa, Maria S., Sarah
die Aufbereitung von „Schwarzoderweiß“:
Isabella
die Bereitschaft, trotz Familie (Kindern!) die gehäuften Proben vor dem Konzert nicht zu vernachlässigen:
Anne, Barbara, Bernadette, Brigitte, Britta, Christiane, Judith, Julia S., Maria H., Michaela, Patricia, Rosi, Sabine
Kuchen und Getränke am Konzertnachmittag:
Bernadette, Christiane, Maria H., Renate
Bild- und Tonaufnahmen
Christian, Maria H., Martin, Hansi
Ihr habt leider gefehlt – mit euch wäre es noch schöner gewesen:
Barbara, Julia K., Olli, Rosi