Musik in Mauthausen: Aufbruch
Ein ganz besonderes Hörerlebnis erwartete die Besucher der ersten „Musik in Mauthausen“ nach der Sommerpause: Emily Vicovan aus Bad Reichenhall, die ab Oktober an der Hochschule für Musik und Theater in München Konzertfach Harfe Bachelor studieren wird, musizierte zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Samuel, der ihr ausdrucksstarkes Harfenspiel bei einigen Stücken mit dem Saxophon begleitete.
Emily hat bereits im Alter von 7 Jahren mit dem Harfespielen begonnen und im Jahr 2021 die Aufnahmeprüfung für das Pre-College am Salzburger Mozarteum bestanden, wo sie seitdem von Katharina Teufel-Lieli unterrichtet wurde. Neben dem Solospiel erfreut sie sich auch stets daran, mit anderen zusammen zu musizieren, so dass sie auch schon musikalische Erfahrungen im Oberösterreichischen Landesjugendorchester oder dem Schwäbischen Jugendsinfonieorchester sammeln konnte.
Bei der „Musik in Mauthausen“ erklang eine musikalische Palette von Klassik bis hin zu modernen Kompositionen mit französischem Touch sowie Stücke aus verschiedenen Kulturen, teilweise mit Saxophonbegleitung. „Das Lied des Levi“ bildete das eindringliche Eingangsstück der Andacht, gefolgt von Musik, die zum Träumen und Nachdenken einlud oder ein Tango des berühmten argentinischen Komponisten Astor Piazolla. Abwechslungsreiche, einfühlsam gespielte Melodien, die Emily scheinbar so mühelos ihrem Instrument entlockte.
Hildegard Schütz-Popp hatte Texte ausgewählt, die auf den Aufbruch oder Neubeginn Bezug nahmen, vor dem gerade viele von uns stehen: Aufbruch in das allererste Schuljahr, in das erste Jahr an einer weiterführenden Schule, Aufbruch ins Studium oder in die Berufsausbildung oder schlicht Neuanfang nach dem Sommerurlaub. Aufbruch, so Schütz-Popp, funktioniere am besten mit einem Ziel vor Augen. Hierzu trug sie einige Gedanken von Gisela Baltes vor, außerdem den Impuls eines philippinischen Bischofs:
„Lasst uns miteinander mutiger werden und neue Wege gehen, auch wenn sie uns zunächst steinig und schwierig erscheinen. Nur wenn wir aufbrechen, können wir Neues finden!“